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** Memories ** Hörer erinnern sich **

Auszug aus dem Buch: ... kuck mir in mein Herze ** © Manfred und Brigitte Heyde
"Neuköllner Nachkriegsjahre Kampf ums Überleben und Neubeginn im geteilten Berlin"
Mit freundlicher Genehmigung der Autoren!

Das erste elektronische Massenmedium, das Informationen und Unterhaltung jeglicher Art bot, war zur damaligen Zeit der Rundfunk (Hörfunk), was dem Radiogerät einen ganz besonderen Platz in unserem Alltag zuwies. Am auffälligsten an dem Gerät war sein zu der Zeit obligatorisches magisches Auge", das die Stärke des empfangenen Sendesignals anzeigte.

Meine Mutter, die sich, solange ich klein war, als Näherin mit Heimarbeit über Wasser hielt, war eine Musikenthusiastin und ließ den Kasten den ganzen Tag dudeln. Ich frühstückte mit der morgendlichen Werbesendung „Sympathien durch Melodien" im RIAS und ging abends mit „Music in the Air" vom amerikanischen Soldatensender AFN ins Bett. Die Eröffnung dieser um 19 Uhr ausgestrahlten Sendung durch Gastgeber John Vrotsos vom AFN-Frankfurt war mir so vertraut, wenn er mit seiner warmen Bariton-Stimme nach einer einleitenden Klavier-Phrase der Erkennungsmelodie sagte: „Listen... [Pause für mehr Klavier] ...there's music in the air".Ansonsten ragten aus dem großen musikalischen Angebot der Sender vor allem die „Schlager der Woche" im RIAS heraus.

Bis 1956 wurden in jeder zweiten Ausgabe ausschließlich deutsche Hits gespielt. Obwohl ich schon damals mehr der amerikanischen Musik zugeneigt war, sind es erstaunlicherweise doch viele dieser von der inländischen Plattenindustrie zunehmend produzierten Titel, die ich heute noch im Ohr habe, unabhängig von der Nationalität der jeweiligen Interpreten. Ich erinnere mich dabei zum Beispiel an Eddie Constantine, der 1953 mit der Nummer „Schenk deiner Frau doch hin und wieder rote Rosen" seinen größten Hit im deutschsprachigen Raum hatte. Vergleichbare Erfolge landeten: Rocco Granata mit „Marina", Ivo Robic mit ‚Morgen", Connie Francis mit „Die Liebe ist ein seltsames Spiel", Melina Mercouri mit „Ein Schiff wird kommen", Leo Leandros mit „Komm, Mister Tallimann" sowie Bill Ramsey mit „Souvenirs".

Ein im Schlagergeschäft besonders erfolgreicher Berliner war Bully Buhlan („Ham Se nich 'ne Braut für mich", „Lieber Leierkastenmann") zusammen mit Mona Babtiste („Es liegt was in der Luft").
Rene Carol erhielt für „Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein" die erste Goldene Schallplatte der Nachkriegszeit.

Unvergessen ist die „Berliner Göre" Cornelia Froboess, die mit „Pack die Badehose ein" ihre Karriere als Sängerin und Schauspielerin startete. Dem Wunsch nach Ungebundenheit und dem Fernweh der Bundesdeutschen, romantisch garniert mit Liebeskummer, Trennungsschmerz und Heimwehgefühl, entsprachen Rudi Schurickes „Auf Wiederseh'n", Fred Bertelmanns „Der lachende Vagabund", Hans Albers' „Nimm mich mit Kapitän", Catarina Valentes „Wo meine Sonne scheint", und ganz besonders Freddy Quinns Erfolgstitel wie zum Beispiel „Die Gitarre und das Meer", „La Paloma" sowie „Junge, komm bald wieder".

Mitte der Fünfziger entdeckten die deutschen Produzenten schließlich das sonnenfrohe Italien für sich. Was Ende der 1940er Jahre die Beliebtheit des von Rudi Schuricke gesungenen Schlagers über die Caprifischer bereits ahnen ließ, fand in den Fünfzigern Ausdruck in einem zunehmenden Interesse an dem Land jenseits der Alpen als Reiseziel. Eine Vielzahl von Liedern trug dazu bei, die stiefelförmige Mittelmeerhalbinsel als Ort sorgloser Erholung und eines Strandlebens mit viel Badespaßt4 im Bewusstsein deutscher Touristen zu verankern. Die überaus populäre Catarina Valente forderte 1956 in dem Film „Bonjour Kathrin" mit „Komm ein bisschen mit nach Italien" ganz unverblümt zur Reise in den Süden auf. Auch ihr „Ciao, Ciao Bambina" machte wie viele andere ihrer Lieder Lust auf Souvenirs aus. Auch Peter Alexander bediente die wachsende Italomanie mit dem bekannten Titel „Mandolinen und Sonnenschein. Der Schlager "Zwei kleine Italiener" mit dem Cornelia Froboess riesigen Erfolg hatte, sprach erstmals die Probleme der Gastarbeiter an.

Ab 1957 machte Peter Kraus als deutscher Rock'n'Roll-Star und Teenager-Idol Karriere. Er brachte es in 8 Jahren auf 36 Singles, von denen "Hula Baby", "Tutti Frutti", "Sugar Baby" sowie „Wenn Teenager träumen" zu den erfolgreichsten gehörten. Das Lied „Mit siebzehn" , das Peter Kraus in dem Spielfilm "Immer die Radfahrer" aus dem Jahr 1958 singt, schaffte es in den in den deutschen Charts bis auf Rang 2.

Die Filmszene mit Corny Collins bringt zugleich die Petticoat-Kleider dieser Zeit sehr ansprechend zur Geltung. Die aus Amerika importierte Damenmode war Teil des neuen, nach Glück und Zufriedenheit strebenden Lebensgefühls, das sich nicht zuletzt auch im Alltagsdesign in einer noch nie dagewesenen großen Formen- und Farbenvielfalt niederschlug.
Zugleich weckte die wachsende Popularität der Schlager- und Rockmusik den Wunsch, sie überall hin mit nehmen und hören zu können, was vor dem Hintergrund zunehmender Freizeit, Mobilität und Reiselust die Nachfrage nach Kofferradios in die Höhe schnellen ließ. Dabei waren die in den 1950er Jahren gefällig gerundeten Geräte, die man am Strand, im Wald oder auf der Liegewiese neben seiner Decke oder seinem Badetuch platzierte, meist noch mit Röhren ausgestattet und deshalb recht groß und schwer; ihr Stromverbrauch war hoch und der erforderliche Satz Batterien teuer. Außerdem wollten auch die 280,- DM, die ein Schaub-Lorenz damals kostete, erst einmal aufgebracht werden.15 Kofferadio Schaub-Lorenz Amigo, 1955

Wer schon mal einer mit seinem „Mignon", dem Plattenspieler von Philips angab, bei dem die Schallplatte einfach in einen Schlitz des Gehäuses gesteckt wurde, spielte der mobile Musikgenuss in dieser Altersgruppe lange Zeit keine große Rolle. Erst Mitte der 1960er Jahre gewann er zusammen mit der Beatmusik und dem veränderten Ange bot im Radio an Bedeutung, und die hochwertigen, deutlich kantiger geformten - Transistorkoffer und vor allem auch die kleinen Transistorgeräte mit UKW waren mehr und mehr gefragt. Bis dahin gaben in Jugendheimen und Jugendlokalen die diversen Skiffle-, Rock- und Beatbands sowie die in den meisten Kneipen aufgestellten Musikboxen mit den aktuellen Single­Schallplatten den Ton an.

Brigitte Heyde Als Zusatzgeräte für die damaligen Röhrenradios waren Mitte der 1950er Jahre kleine Plattenspieler (Phonokoffer) heiß begehrt. Meine Mutter hatte sich 1958 ein Philips-Gerät mit eigenem Lautsprecher für ihre alten Schellackplatten mit klassischer Musik angeschafft, und ich leistete mir später die eine oder andere  Single mit aktuellen Schlagern. 16 Röhrenradio mit Phonokoffer als Zusatzgerät, 1960.

Für mich war es bis ins Teenageralter viel wichtiger , die jeden Sonntag um 10 Uhr ausgestrahlte Sendung „Onkel Tobias vom RIAS" nicht zu versäumen. Sie wurde von Fritz Genschow mit den „RIAS-Kindern“ gestaltet. Einer der Höhepunkte war das Kasperletheater, das in Abständen gespielt wurde, meist wenn Tante Erika (Erika Görner) zu Besuch kam.

Das Erkennungslied der Sendung ist mir bis heute nicht aus dem Sinn gegangen: Der Onkel Tobias vom RIAS ist da / was wird er wohl heute uns bringen? Er bringt uns zum Lachen / will Freude uns machen erzählen und spielen und singen / Die RIAS-Kinder bei Onkel Tobias.

Zu den populären Unterhaltungsprogrammen gehörte auch „Wer fragt, gewinnt". Moderator dieses Pfadfinderspiels um Worte und Begriffe war Hans Rosenthal, der vom "Zwerg Allwissend" unterstützt wurde. Ganz berlinisch ging es in der Kabarettsendung „Die Insulaner" von Günter Neumann zu, wenn sich die „Klatschtanten" Agnes Windeck und Tatjana Sais „mitten auf dem Kurfürstendamm" trafen. Die Erkennungsmelodie war das Insulanerlied mit seinem Refrain „Der Insulaner verliert die Ruhe nich, der Insulaner liebt keen Jetue nich,...". Ansonsten telefonierte „Herr Kummer" (Bruno Fritz) immer mit seinem imaginären Freund „Pollowetzer", und schließlich begann der trottelige, phrasendreschende Ost-„Funzionär" (Walter Gross) seinen Schulungsabend mit dem stereotypen: „Und damit, liebe Jenossen und Jenossinnen, kommen wir zu unsa heutijet Themata!". Als triumphierendes Finale sang die Truppe: ,,Sehn Se, das ist Berlin, sehn Se, das ist Berlin, eine Stadt, die sich gewaschen hat....".

Abenteuer und Spannung boten die Karl-May-Hörspiele und die Paul-Temple-Kriminalhörspiele mit den unverwechselbaren Sprechern Pelz von Felinau und René Deltgen.

Die erste Live-Sendung (Direktübertragung) im Fernsehen haben viele sicherlich beim Endspiel der Fußballweltmeisterschaft am 4. Juli 1954 in Bern erlebt, obwohl es in deutschen Wohnzimmern zu der Zeit kaum Geräte gab. Die meisten verfolgten das Spiel im Radio, und die Straßen waren wie ausgestorben. Wenn jedoch in der Auslage von Fachgeschäften ein Fernseher lief, bildeten sich vor den Schaufenstern gleich Trauben von Menschen. In der Sonnenallee gab es einen dieser Läden, wobei es jedoch für Kinder müßig war, etwas von dem Geschehen auf dem Spielfeld mitbekommen zu wollen. Nur von der Mittelpromenade aus konnte ich einen Blick auf den Bildschirm erhaschen - auch eine Art von von fernsehen. Entgangen ist mir natürlich auch, was der Sportreporter Herbert Zimmermann im Radio unmittelbar nach dem Schlusspfiff mit sich überschlagender Stimme ins Mikrofon schrie, ja regelrecht weinte: „Aus, aus, aus, aus!! – Das Spiel ist aus! – Deutschland ist Weltmeister ...". Weil aber die Fernsehbilder damals noch nicht aufgezeichnet werden konnten, und weil auch die Tonspur des Fernsehkommentars nicht mehr existiert, ist bei allen einschlägigen Gelegenheiten immer der Ton der Radioreportage zu hören. Schließlich gab der Gewinn der Weltmeisterschaft und die damit verbundene internationale Anerkennung den Menschen viel von dem nach dem Weltkrieg verlorengegangenen Selbstvertrauen zurück.         

69 W Radio Graetz Altena (1955)                      15 Kofferadio Schaub-Lorenz Amigo              16 Röhrenradio Phonokoffer als Zusatzgerät, 1960

  


alter ami 09.12.2007 - 14:32 (Rik Delisle)

Hi! Was für eine klasse website...ich habe szunde heier verbracht. Vielen dank!
rik http://www.alterami.de

alter ami 09.12.2007 - 14:33
ooops....mein deutsch wird nicht besser .-) Ich wollte sage...ich habe stunden hier verbracht
naja, so isses .-)deutsche sprache , schwere sprache...ick sag nür werr derr
rik http://www.alterami.de


Burghard Rausch schrieb: (19.06.2008)

Hallo Peter, brillante Seite mit wunderbaren Erinnerungen. Habe sie durch Zufall entdeckt, als ich auf der Suche nach der Titelmelodie von "Schlager der Woche" war. Habe mich da auch "wiederentdeckt" ("RoR", "Treffpunkt", "RIAS vor Mitternacht"). War eine nette Zeit!! Ich glaube, ich habe auch noch diverse Bänder und MCs aus der RIAS-Zeit ("RoR", "Treffpunkt", "Zeitklang", "RIAS vor Mitternacht"). Wenn Du Interesse hast, kann ich mich ja mal auf die Suche begeben.
Erstmalgrußundschluß
Burghard


Nero Brandenburg schrieb: (20.09.2008)

Hallo, habe da gerade mal den Link Neros Schlagerladen (1984) reingehört. – neu eingestellt.
Da stimmt was mit der Technik nicht!!!!! Ich habe NIE so schnell gesprochen. Wahrscheinlich eine alte Bandaufnahme mit einem defekten Gerät –schade...
Mit freundlichen Grüßen, Nero Brandenburg – der Urheber des Schlagerladens


Lieber Peter, na bitte, geht doch...!!!!
Ja, so ist es recht. Jetzt erkenne ich mich auch wieder...war ´ne schöne Sendung, wie ich fand.
DER FEHLER IST VERZIEHEN!!!!
...und wenn Du Lust hast, kannst Du mich ja mit meiner Webseite verlinken...schaden kann´s nichts – der alte RIAS Dino lebt!!!!! Schönstes Wochenende
Nero Brandenburg
Mensch Peter, Ick bin bejeistert...kaum jeschrieben – schon DRIN!!!!!!


DANKE!!!!
Werde mich revanchieren!!!! Setze Deine, ja wirklich akribisch gemachte Seiten, bei mir unter RIAS rein...
Herzliche Grüße Nero
Nero Brandenburg
NERO ENTERTAINMENT
14163 Berlin


Ronnie schrieb: (18.02.2009)

Hallo zusammen. Ich habe ein paar Beiträge zum DLF-Schlagerderby gelesen, insbesondere bezüglich dem Wunsch nach der Titelmelodie. Präziser gesagt: der 2. Titelmelodie. Ich habe nun eine gute Nachricht für alle Fans der Sendung. Carlo und ich sind mitten in der Arbeit an einer, na, sagen wir, Ausstellungs-Website über das Schlagerderby, die alles, aber auch alles enthalten wird, was (zum aktuellen Zeitpunkt) noch verfügbar ist. Das beinhaltet natürlich in allererster Linie die beiden Titelmelodien in voller Soundauflösung zum Download für alle, die diese Melodie(n) schon immer haben wollten. Dies geht natürlich nur, weil es beide Titel nicht mehr kommerziell zu bekommen gibt. Sie stammen aus dem Archiv von Carlo. Desweiteren wird es filmische Erläuterungen von Carlo geben, jede Menge Hitparaden, Original Hörerpost, viele Fotos von Carlo, incl. seiner Autogrammkarten aus der Schlagerderby-Zeit und einige Sendungen (inkl. Aktueller Plattenteller) in voller Länge, teilweise in Stereo nachvertont (etwa das Smokie-Konuzert in Köln), da der DLF zu Schlagerderby-Zeiten ausschließlich in Mono sendete und auch produzierte. Zur Zeit arbeite ich noch an der Hörerpost, muss dann aber auch noch grafische Elemente in die zur Verfügung stehenden Hitparaden einbauen (Plattencover) und die jeweilige Musik als Kurzeinspieler zusammenmischen. Es kann also durchaus April werden, bis wir die Domain buchen und alles übertragen. Eigentlich wollten wir schon zu Jahresende 2008 fertig sein, aber es war von der Masser der Dokumente her einfach nicht zu schaffen und schließlich hat man auch noch zwei Berufe und Familie, die Zeit beanspruchen. Ein ehemaliger Hörer (aus irgend einem anderen Forum) hat uns bereits dankenswerter Weise seine Hitparaden-Protokolle zur Verwertung geschickt, aber wir können noch jedes denkbare Dokument brauchen, dass vielleicht der eine oder andere noch hat und gerne "entstauben" möchte. Je kompletter das ganze wird, desto besser. Wer ggf. noch alte Schlagerderby-Mitschnitte hat, der kann mir gerne eine mp3-Fassung zuschicken, oder falls die Möglichkeit des umwandeln nicht vorliegt, mir die MC zuschicken nach England und bekommt diese dann nach der Verarbeitung natürlich wieder zurück. Da ich/wir das ganze rein ehrenamtlich machen, also keinerlei kommerzielle Intentionen haben, können wir keine Honorare oder irgend etwas in der Richtung zahlen. Meine Idee, die Carlo gerne aufnahm, basiert einfach auf dem Gedanken, der Kultsendung ein kultur-historisch verdientes Portal zu geben, da man bisher noch kaum etwas über die Sendung fand. Also noch einmal der Aufruf: wer noch irgend etwas über das Schlagerderby hat, egal ob akustische Mitschnitte (man gab sich ja damals mit ganz anderer Tonqualität zufrieden als heute) oder Hitparaden-Protokolle oder irgendwelche Zeitungsberichte - wir nehmen alles. Und natürlich wird jeder Zulieferer entsprechend mit einer Namensnennung gewürdigt. Schöne Grüße aus England


Mario schrieb: (14.02.2010)

RIAS-Treffpunkt - In meiner Schulzeit erlebte ich und meine Freunde Radio vom aller feinsten. In Riesa Stadtteil Gröba hörten wir selbstgebauter UKW-Antenne RIAS was es in dieser Qualität wohl nie wieder geben wird. In unserer Freizeit gründeten wir vor lauter Begeisterung 1976 einen Pirratensender nähmlich RGI (Radio-Gröba-International). Über die Dächer von Gröba legten wir abendteuerlich Klingedraht und ein Röhrenradio als Verstärker gab den nötigen Saft. Ausgerüstet mit Spuhlenbandgeräten (ZK 122 oder B90) einem Plattenspieler, Kassettentonband und Mischpult Disco 2000 ging es zur Sache. Wir nahmen zu nächst alle Treffpunktsendungen von RIAS auf ebenso im Ausnahmezustand natürlich Rock Over RIAS. Dann überspielten wir einzelne Songs auf weitere Bänder. Unter teilweise pseudoartiger Schreibweise wurden Interpret und Titel dazu notiert und archiviert, es waren stappelweise Bänder auf Lager. Zum Zeitpunkt unserer Sendeera gab es immermal Probleme mit der Post wegen den dünnen Kabeln die teilweise auch über der Straße hingen. Gesendet wurde immer am Wochenende mit eigenen Musikbrücken und auch mal Gästen aus der Nachbarschaft. Der Sound war RIAS orientiert insbesondere Rausch sein New Wave Magazin nachempfunden und kopiert. Politische Hintergründe waren nicht gewollt vielmehr ging es darum gute Laune und Musik in Riesa an den Mann zu bringen. Übrigens hatten wir ca. 30 Hausanschlüsse insgesamt verkabelt. Später waren immerwieder diverse Flickarbeiten nötig um die Kabel instand zu setzen . Schließlich war 1978 mit dem Pirratensender vorbei. Leider sind auch alle Bänder und Kassetten wie auch Musikbrücken nicht mehr vorhanden. ...... Die gute Nachricht:
Ich habe nunmehr 12 Jahre CDs zusammengetragen und fast alles aus der Zeit des Treffpunkts der 70iger in Regale gestappelt. Ich habe RGI-Treffpunkt im Internet wieder zu Leben erweckt. Es gibt mittlerweile mehr als 60 Gigs die ich produziert habe. Für alle Freunde der guten Musik .... www.RGI.fm .....


Roger Kirk schrieb (13.04.2011)

Hallo....auf dieser hochinteressanten Seite habe ich gerade einen leider nicht downloadbaren seltenen kurzen Mitschnitt von DCR-Danmarks Commercielle Radio (1961) als auch von der Radio Tower/Tower Radio-Testsendung entdeckt. Beides hatte ich mal vor Urzeiten und ist irgendwie abhanden gekommen. Da ich gerade nochmal die Geschichte von Popradio/den Seesendern erzähle, würde ich mich sehr sehr freuen, wenn ich beide Tonschnipsel zur Verfügung gestellt bekommen könnte.
Übrigens: Auf irgendeiner Unterseite (finde ich nicht mehr) heisst es, daß Radio Syd der erste kommerzielle (See)Sender gewesen sei. Das war aber Radio Mercur, aus deren schwedischen Untermieter Skanes Radio Mercur ging später Radio Syd hervor.
Tonschnipsel: Meine neue Sendung läuft im Rahmen von "Old Days", jeweils zweite Sendestunde auf RNI www.rni.vze.com Nacht von Sa auf So ab 01 Uhr Donnerstags Wiederholung ab 13 Uhr Nacht von Fr auf Sa Wiederholung ab 1 Uhr sowie kultradio.eu - Sonntags ab 13 Uhr und Nacht von So auf Mo ab 1 Uhr sowie radio30plus.de Freitags ab 20 Uhr.
Besten Dank für die Hilfe vorab... mfg Roger Kirk (Radio Victoria, Schwarzwald Radio, RPR, Radio Ton, Welle Untermain, Radio Milano International, Radio Time, Antenne 1 Stuttgart, RPR usw. usw. usw.) ....


Nero Brandenburg schrieb (03.08.2011)

DONNERWETTER - Kinder, wie die Zeit vergeht: 17 Jahre Oldies TopTen und Peter; das ist DER HAMMER. Wer so lange und so intensiv eine Webseite betreibt hat ein SONDERLOB verdient. Tausende Fans DANKEN - und mit ihnen der alte RIAS-DINO Nero Brandenburg!!!


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Peter, hier schreibt Ihnen Juliane Schiemenz von radioeins. Wir bereiten momentan unsere Sendung "Rückkehr der Radiolegenden" vor, in der einstige Radiostars wieder einige Stunden moderieren sollen.

Zu diesem Zweck sind wir noch auf der Suche nach alten Aufnahmen, die wir als kleine "Schnipsel" nutzen wollen, um sie in Gesprächen mit den "Radiolegenden"einzublenden oder Jingles zur Ankündigung zu schneiden.

Bei der Recherche im Internet bin ich auf Ihre Seite gestoßen und möchte fragen, ob wir Material von Ihrer Homepage nutzen dürfen. Mich würde interessieren, woher Sie all´ die Mitschnitte haben. Sind die alle selbst aufgezeichnet?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich möglichst schnell bei mir melden.

Mit den besten grüßen aus Potsdam, Juliane.

Link zu den Radio-Legenden


Rolf schrieb: (08.04.2013)

ich habe am letzten Sonntagmorgen im DRadio die Sendereihe „Aus den Archiven” gehört. Es wurde der letzte Teil der Beatles Reihe „Ringo: A hard day's night" vom 19.04.1974 gesendet. Ich bin schon in dem Alter, dass ich alle vier Folgen 1974 im Original gehört habe. Die Erinnerung verblasst allmählich und darum habe ich mich sehr gefreut, diese tollen Sendungen nach fast 40 Jahren wiederhören zu können. Leider habe ich die Wiederholung der ersten beiden Folgen über John und Paul verpasst. Deshalb habe ich heute mal danach gegoogelt und, siehe da, ich bin auf Deiner/Euren tollen Seite gelandet und fündig geworden. Sogar die Wiederholung vom April 2013 war schon vorhanden. Trotz der ersten Frühlingsanzeichen habe ich den ganzen Tag auf der Seite herumgestöbert. Und da fand ich sie alle wieder, die mich in meiner Kindheit und Jugend fast täglich begleitet haben. Sogar den Onkel Tobias vom RIAS habe ich wiedergefunden und die unvergessene Stimme wiedergehört. Aber auch vielen anderen aus meinen wilden Jahren, wie Fred Ignor mit Schlager der Woche (da teilten sich deutscher Schlager und amerikanischer Rock’n’roll noch die Plätze), Lord Knud, Barry Graves, bin ich akustisch wiederbegegnet. Da wird wohl künftig noch manche Stunde Oldies TopTen zu verbringen sein. Auf jeden Fall freue ich mich, diese Seite gefunden zu haben. Vielen Dank allen Beteiligten sagt Rolf


Armin Amler schrieb: (05.12.2013)

Peter, diese Website ist der absolute Hammer. (Habe mich selbst - vor Jahrzehnten im RIAS) wiedergehört, finde meine Stimme von damals nicht so doll, aber die Sendungen des englischsprachigen Dienstes von RTL habe ich seit Jahrzehnten gesucht und schwelge jetzt in Erinnerungen ... die hat doch damals jede Currywurstbude in Berlin gespielt, auch AFN ... absolut erste Sahne, auch Gregor vom RIAS, Frank von RTL und ... und ... und ich komm nicht mehr weg von der Site ... Riesigen herzlichen Dank, habe auch noch einiges, in Kisten verpackt, von damals ...

... Na, das war ja 'ne superschnelle Reaktion!!!  Also, ich war ja 10 Jahre im RIAS angestellt ... ich finde es schade, dass die Dinge nach der Wiedervereinigung so "abgewickelt" worden sind ...  und der RIAS sich zum nassen Traum der Bürokraten entwickelte ... ein paar Bürohengste, die Polit-Fuzzis Auszeichnungen zuschieben, ohne die jahrzehntelangen Hörer zu berücksichtigen, von denen sicherlich viele den RIAS als Leuchtfeuer der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit weiterhin gern senden gesehen und gehört hätten. Aber dafür werden Politiker niemals auch nur für einen Cent Verständnis haben.

Es ist ein Trauerspiel - obwohl ich mich nicht beklage, denn das Internet, auf dem Ihr ja Eure Website habt, ist die heutige "freie Stimme der freien Welt".  Ein enormer Nachfolger des RIAS, dessen Wurzeln ja auch amerikanisch sind.

Also, wenn ich all die Kisten auspacke, werde ich mich melden. 

Viele Grüße und Sonnenschein aus Kalifornien! Armin


Nero Brandenburg schrieb: 25.03.2014

Hallo Peter,

bin gerade ein wenig "behindert" und soll nicht so viel lesen. Habe eine neue Linse ins linke Auge bekommen; die alte wurde langsam trübe…

Nun HÖRE ich dafür umso mehr, natürlich auf Deinen Seiten.
In der letzten Stunde die Aufarbeitung vom DeutschlandRadio über die "Legenden". In der letzten Stunde IVO VEIT und FELIX KNEMÖLLER - Ick kannte sie alle noch persönlich.

Hat mir ja an einigen Stellen die Tränen in die Ooogen getrieben…

Schön, daß DLR das aufgearbeitet hat und noch schöner, daß Du das bei Dir auf den Seiten anbietest.
DANK DAFÜR!!!!

´ne schöne Woche noch! Dein Nero

...diese Mail schrieb Ihnen:

Nero Brandenburg - ex RIAS BERLIN
www.nerobrandenburg.com - NERO ENTERTAINMENT - 14163 Berlin


Andreas Dorfmann schrieb (03.08.2014)

Ein sehr spannendes und umfangreiches Web-Angebot zum Thema Radio. Ich bin beeindruckt. Herzliche Grüße sendet Andreas Dorfmann


Michael aus Berlin schrieb (14.04.2015):

Tolle Seite, herzlichen Glückwunsch dazu. Was waren das noch für Zeiten: Im Park, gegenüber des Funkhauses, aus den dort installierten Lautsprechern die Sendung vom RIAS zu hören.
Die Parkbänke waren bei gutem Wetter immer voll besetzt. Damals, als 5-10jährige Knirpse haben wir die Erwachsenen nicht so recht verstanden, wenn sie sich fast mucksmäuschenstill den Klängen hingaben.
Heute, als Mittsechziger verstehe ich das Vergangene um so besser. Es waren dann als Jugendliche mit dem ersten Kofferradio im Arm unbeschreibliche Gefühle auf dem großen Berg im Volkspark die Schlager der Woche zu hören. Mensch, was waren das für Zeiten.


Nero Brandenburg schrieb in Facebook: (13.06.2015)

Heute mache ich mal wieder auf einen Archivar der "besonderen Art" aufmerksam: Peter. Was dieser Freund alles über Rundfunksender und Moderatoren und vor allem SENDUNGEN zusammengetragen hat, ist HÖRENSWERT (und lesenswert auch). Hier ist der Link zu einem "RUNDFUNKPARADIES" 
http://www.rias1.de/index.htm
Danke Peter und Grüße aus der Hauptstadt.


rank 20.06.2017 - 13:24

Neben Käptn Kipp Dotter ist diese Seite wohl der zweitgrößte Knall im All! Zumindest wenn man um die 50 und noch dazu in der Ehemaligen aufgewachsen ist. … ach ja: und informationsquellentolerante Eltern hatte! Speziell sprechen mich hier die Infos und Aufnahmen von RIAS 2 an: "… dass ich das nochmal erleben darf!" um es mal mit Opas Worten treffend zu beschreiben. In Chemnitz (also damals Korl-Morx-Stodd) bekamen wir den RIAS über den Sender Hof "geliefert" – mehr schlecht als recht, zwei Balken in der Senderabgleichskala taugten nicht für qualitativ akzeptable Aufnahmen, erst recht nicht, wenn man die dann in der Schuldisco wiedergeben wollte. Maßgeblich noch besch*****er wurde der Empfang, wenn sich regelmäßig der Störsender auf dem benachbarten Berg zuschaltete: das sekündliche "Pok-Pok-Pok-Fiiiiep" (z.B. pünktlich zu den Monsterhits) war wohl eine der ersten Grundlagen für meinen später fest manifestierten Systemhass. … aber als gelernter "Zoni" hatte man was dagegenzusetzen: mittlere Birke gefällt, UKW-Antenne laut Rothammels Antennenbuch aus Alu-Stäben gepfriemelt, den ebenfalls da beschriebenen "Russentot" dran gelötet und alles zusammen an den Schornstein des Hauses gerödelt – e voila, 4 Balken und kein Pok-Pok-Pok-Fiiiiep mehr! Geil! XD Ok, jetzt werden vielleicht einige Fragen: "Wuss?! Den ganzen Buhei wegen nem Dudelradio?" Jepp – gerade deswegen! Und: Erstens, Dudelradio war das nicht, auch wenn sich die heutigen Formate, die man getrost so nennen darf/muss, dort ihre "Inspirationen" holten, Zweitens, man sich wohl nur diesen unbändigen Drang nach dieser Form von Radio vorstellen kann, wenn man grundsätzlich und ausnahmslos sozialistisches Radio vorgesetzt bekam, und nicht zuletzt drittens, man in diesem Medium prinzipiell sowie vorsätzlich desinformiert wurde. Kurz und knapp: vielen Dank an die Macher dieser Seite und in dem Kontext vielen Dank an das ehemalige Team von RIAS 2 (ok, gut – dem RIAS im Allgemeinen) für die musikalisch-informatorisch-humoristische Ausgestaltung der Wartezeit bis 1989! … ohne Euch (und auch ohne die Macher der anderen "Feindsender") wäre diese Zeit viel schwerer zu ertragen gewesen! "Eine frei Stimme der freien Welt" – herrlich, damals und glaubhaft noch dazu …. ja,ja – damals war alles besser, ich weiß, dass sagt Opa auch immer … aber der fand den zweiten Weltkrieg auch noch Klasse – bis zu einem bestimmten Zeitpunkt jedenfalls …. ^^


Dietmar schrieb (30.06.2015)

Guten Tag ! Mit großem Gefallen habe ich Ihre herrlichen Seiten über das gute alte Radio gelesen. Dazu möchte ich anmerken ,dass ich ein (immer noch) großer Fan dieses herrlichen Mediums bin. Ich bin 1952 geboren und begann mich schon im Vorschulalter für den großen Radioapparat bei uns im Wohnzimmer zu begeistern.Überhaupt überall,wo ich als Kind war ,freute ich mich ein Radio zu sehen (Omas , Tanten u.s.w.). Schon sehr früh kannte ich einen großen Teil der Frequenzbänder mit all ihren Stationen auswendig.

1959 hatten meine Eltern ein Erbarmen mit mir und meinem 6 Jahre älteren Bruder und stellten uns ein Radio ins Kinderzimmer. Dies hatte zwar bloß MW / KW und LW – aber diese Wellen waren damals noch hochinteressant. Zumal Popmusik 1960 (mein Bruder war da 15) sowieso kaum auf deutschen Stationen über UKW ausgestrahlt wurde.

Chris Howland mit seiner damaligen Radiosendung war eine der wenigen Ausnahmen. Um Popmusik zu hören ,musste man vor allem RADIO LUXEMBOURG, AFN oder den Franzosen auf Langwelle einschalten. Was haben wir, auf der Kiste rumgekurbelt ! Um eine besseren Weitempfang am Tag zu bekommen ,hatte ich die Möglichkeit entdeckt ein altes Telefonkabel , welches damals noch stark ummantelt war, an eben diesem Mantel per Antennendraht anzuzapfen. Dieses verlief außen am Fenster unter unserer Fensterbank des Kinderzimmers entlang. Was meinen Sie ,was das für ein Gewinn war !!! Am helllichten Tag konnten wir z. B. auf Mittelwelle die fast 400 KM entfernte Station Radio Luxembourg auf 1440 Kilohertz hören !!!

Wenn ich mich recht entsinne, begann dann etwa 1961 der "HR 1" mit der "TEENAGER MELODIE" – "Deutschlands schnellste Sendung" die wir auf UKW im Wohnzimmer hören konnten. Hier kam dann endlich auch ELVIS und all die anderen , ja man spielte sogar auf Wunsch Leute wie BO DIDDLEY ,die sonst nur (!) im AFN kamen.

Als dann, ca. 1965, endlich unsere deutschen Anstalten begriffen hatten ,was die Stunde geschlagen hat und mit Musiksendungen für junge Leute begannen,da kaufte mein Bruder ein UKW – Radio nebst Tonbandgerät. Da ging dann echt die Post ab ! "HR 2" war einer der ersten Sender mit einem echten Jugendprogramm "TEENS TWENS TOP TIME" (T 4) Auch "BAYERN 2" mit "CLUB 16" , sowie in unserem Empfangsbereich "NDR 2" (Nach der Schule – Musik für junge Leute) starteten ebenfalls ab 1966 ihre ersten reinen Popmusik-Sendungen. Im Rahmen von "Musik nach der Schule" kann ich mich noch gut entsinnen ,dass da ganze (!) LP gespielt worden sind.

Gut kann ich mich noch erinnern ,dass da oft Margot Ressel die Ansagen machte. Sie hatte eine wunderbare Moderatorenstimme – aber mit dem Ansagen eines Stones –oder Chuck Berry-Titels tat sich sich schwer –aber auf irgendwie sympathische Art.

In einem kleinen Büchlein habe ich sehr früh begonnen die einzelnen Ansager der verschieden Sender aufzuschreiben – heute eine Fundgrube mit Wiedererkennungswert ,da einige inzwischen völlig in Vergessenheit geraten sind und selbst bei ihrem "Heimsendern" nicht in den Annalen auftauchen. Was das Revival des klassischen Rock'n'Roll betrifft, was mich besonders interessiert ,da ich durch meinen älteren Bruder und meiner noch älteren Cousine schon in der "Originalzeit" in diese "Dschungelmusik" eingeweiht war ,so begann praktisch alles mit GERD ALZEN und der Mittel – und Langwelle 1969.

Später dann schossen die Sendungen eine ganze Zeit lang , bis Ende der 90-er Jahre, wie Pilze aus dem Boden. Manche fanden hier in Ihrem Forum noch gar keine Erwähnung. So zum Beispiel , die vielleicht beste Sendung, bevor Werner Voss am 28. Mai 1974 die Ätherwellen erfreute: "APROPOP ROCK'N'ROLL" mit ACHIM GRAUL auf "HR 2" (1971-1973), jeden (!) Montag von 13 : 45 – 15: Uhr auf HR 2.

Er wurde dann leider von Herrn Rebroff wegen einer lächerlichen Äußerung über dessen Scheißmusik abgesetzt und Werner Reinke übernahm dann , allerdings mittwochs von 15: 05 – 16 : OO Uhr , auf dem inzwischen dazugekommenen HR 3.

Sehr gut war auch auf WDR 2 das "Rock'n'Roll REVIVAL" mit ULF POSÉ. Der damals über Radio Luxembourg und Radio North Sea zum WDR kam. So könnte ich noch Etliche nennen.

Die damalige Radiolandschaft hatte mit dem glattgebügelten und auf pausenlose Dauerberieselung getrimmten Hochgeschwindigkeit Einheitsbrei unserer Jetztzeit nichts zu tun. Positiv hebt sich fast nur noch der DLF hervor , obwohl man da auch den Mainstream mitmachen muss oder sogar will. Die Absetzung der "Memory Hit" von und mit Gerd Alzen sprechen da eine eindeutige Sprache. Dabei hat man heute die Technik ,von der wir damals nur träumen konnte – Stichwort DAB + ! Gruß und (trotzdem) guten Empfang weiterhin wünscht Dietmar, "Radio-Narr"


Dietmar schrieb (11.01.2021)

Ganz kurz einmal zum NDR , der praktisch mein Heimsender war, obwohl der HR und der BR, rein von der Luftlinie, näher an Friedrichroda um Umgebung lagen, kam der NDR vom Torfhaus mit seinem damals 150 KW Sendeleistung am besten. Das ist auch der Topographie geschuldet. In Gotha , also im flachen Land, war vor allem der Hohe Meissner am besten zu empfangen. Den versperrten bei uns die eigenen, umliegenden Berge doch oft beträchtlich. UKM—mäßig nicht so ein Problem aber beim Fernsehen kamen doch „Schatten“ durch den zeitversetzen Reflexionsempfang. In Richtung Harz waren (praktisch exakt Norden) keinerlei Hindernisse. Wenn man oben auf dem Reinhardsberg oder auf dem gegenüberliegendem Gottlob wohnt , wie wir damals, von 1957-1978, waren die Bilder des NDR-Fernsehen so klar wie eine schwarz-weiß Fotografie. Die Radio-Frequenzen waren zunächst ,als ich Kind war folgende 89, 9 Megahertz für WDR/NDR 1 und 92,1 für NDR 2. NDR Und WDR 1 sendeten nach Auflösung des NWDR ein gemeinsames UKW-Programm , dass nur morgens für 2 Stunden und abends zwischen 18 –19 Uhr getrennte Regionalprogramme ausstrahlten. NDR 2 hingegen war sofort eigenständig. 1965 oder 1966 , kann auch sein 1967 kam dann NDR 3 Hörfunk dazu. Vom Torfhaus damals auf genau 98,0 MHz.

Am 2. Januar 1981 kam eine Programmreform und das erste Hörfunk Programm des NDR wurde völlig vom WDR abgekapselt und einzelne Funkhäuser in Hamburg , Flensburg, Kiel und auch Hannover installiert. So hieß dann das 1. Programm bei uns „NDR 1 – Radio Niedersachsen“. 1986 wurde plötzlich aus heiterem Himmel der Deutschlandfunk über den Torfhaus auf 103.5 MHz abgestrahlt. Allerdings mit nur 50 KW. Da war auch für uns nur „mono“ drin. Zudem musste man einen Tuner haben , der über die 100 Mhz überhaupt empfangen konnte. Das hochgelobte REMA TOCCATA musste hier z. B. die Segel streichen. Ich hatte mir 1982 das „HIFI 100“ zugelegt. Das ging wenigstens bis 104 MHz. Am 1. April 1989 kam dann NDR 4 , jetzt „INFO“ vom Torfhaus (auch Harz West) genannt auf 99,5 Mhz. Allerdings ;technisch bedingt, auch nur mit 50 KW. Da hatten dann viele Voss-Hörer wieder das Nachsehen, denn ab da kam der Voss, dann immer am Sonntag um 15:05 – 16:OO , aber nur mit Antennenaufwand deutlich zu hören.

Mit der Einführung des NDR 4 tauschte man zugleich die Frequenzen der ersten und dritten Hörfunkprogramme. NDR 1 wechselte für uns auf 98,0 und NDR 3 auf 89,9 Mhz. Das Problem der schwächeren Sendeleistung von NDR 4 erledigte sich dann für viele mit der D-Mark und dem Kauf einer Satelliten-Anlage ,da die damals üblichen ARMSTRAD – Receiver auf die sogenannten Unterträger umschaltbar waren, auf denen man die jeweiligen Hörfunkprogramme der ARD- Sender mithören konnte. Zum Glück entschied man sich beim NDR für „NDR 2“ und „NDR 4“, denn es waren, so ich mich korrekt erinnere, immer nur 2 Stationen vom jeweiligen regionalen Fernsehprogramm auf diese Weise empfangbar.

Erst 1995 (bis 2012) wurde durch ADR, über Astra ein komplett autarkes Satellitenradio positioniert, auf dem fast alle öffentlich rechtlichen und auch noch etliche private Sender hörbar gemacht wurden. Leider hat man das Ende 2012 wieder vom Satellit genommen.


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